Die farbenfrohe Welt liegt in Franz Marcs "Hund
vor der Welt" als Panorama vor dem weissen Hund,
der auf dem Fels sitzt und als Zuschauer in die
Ferne blickt. Der Vierbeiner zeigt sich den Betrachtenden
seitlich mit dem Rücken. Ausgehend vom Schwerpunkt
des sitzenden Hundekörpers rechts unten könnte
eine Linie gezogen werden, die bis zur Bildmitte
führt. Die Umgebung ist bunt, sodass die weisse
Farbe des Hundes gegen die kräftigen Farben der
Natur kontrastiert. Sein Weiss vermittelt Reinheit,
Klarheit oder gar eine Art Geistigkeit. Der Hund
vor der Welt, wie es im Titel des Gemäldes heisst,
hockt vor der Welt, zwar körperlich mittendrin,
doch nicht voll präsent. Das Geistige scheint in
einer anderen, fernen Welt zu leben und ist in
diese bunte Dynamik nicht integriert. Trotz der
lebendigen Farbigkeit strahlt das Werk für mich
durch die Darstellung des Hundes etwas Meditatives
und Unfassbares aus. Das Sein des Hundes ist uns
nicht zugänglich und doch wollen wir es erfahren.
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