Ein Mann sitzt auf einem schwarzen Esel, die
Szene spielt am Meer: der "Eselreiter" von Paul
Basilius Barth. Im Vordergrund fällt das Licht
auf den Eselreiter, dadurch werden Mensch und
Tier in den Fokus gesetzt. Sie werden als Hauptdarsteller
präsentiert und von der Seite sichtbar in das
Werk gestellt. Unheilvoll ist die Farbigkeit des
Hintergrundes, der an ein aufziehendes Gewitter
erinnert. Melancholische, beinah bedrohliche Gedanken
werden durch den dunklen Himmel geweckt. Ergebend,
dienend ist die Haltung des Esels. Der Reiter,
Herr des Tieres, braucht den Esel, der ihn und
seine Lasten trägt. Der Esel hat seine Ohren nach
hinten gestellt. Die Zügel hängen locker. Still
steht der Esel mit dem auf seinem Rücken thronenden
Mann, der mit einem roten Gewand bekleidet ist.
Die beiden sind miteinander verbunden und stehen
in einer zweckmässigen Beziehung zueinander. Eine
erzählerische Dimension ist der Bildkomposition
eigen. Der Horizont des Meeres verweist in eine
unendliche Ferne. Mir scheint, dass Mensch und
Tier ziellos entlang dem Strand trotten und in
einer gemeinsamen Geschichte miteinander auf die
Reise gehen.
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