Die Herbstweide von Rudolf Koller zeigt einen
naturalistischen Ausschnitt einer Landschaftsidylle
mit verschiedenen Szenen: Im Vordergrund liebkosen
zwei Kälber einander. Diese Szene ist in Licht
getaucht und in warmen Gelb-, Ocker -und Brauntönen
gehalten: eine Kuh und mehrere Schafe ruhen sich
auf der Wiese aus. Die Stimmung ist familiär,
die Tiere haben ihren Platz in der Natur. Hinten
auf der Weide liegen drei Kinder um ein kleines
Feuer, integriert in eine harmonische Komposition
von Natur und Kreatur. Sie ergeben sich dem Naturspektakel
und geniessen das Sein auf der Weide. Im Hintergrund
nähert sich ein Stier, der die Szenerie beobachtet.
Mit diesem schwarzen Tier unterstützt der Maler
die düstere Stimmung, die mit den dunklen, unheilvollen
Wolken am Himmel aufkommt. Was wird geschehen?
Das Ende der Idylle wird spürbar und doch gehört
der Prozess zu den Naturzyklen. Eine gelungene
Komposition, die unterschiedliche Gefühle auslöst
von Angst bis Akzeptanz: Hingebung und eine gleichzeitige
unangenehme Vorahnung.
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