Majestätisch thront der Tiger in der farbenfrohen
Tierwelt von Charles Lapicque. Mit aufrechtem
Oberkörper beherrscht das Tier die Bildmitte und
füllt den unteren Teil vom "Portrait d'un tigre".
Die Farben wirken fröhlich, dynamisch und zeugen
von herrlicher Lebensfreude. Mit einer Haltung
von patriarchalischer Souveränität fordert das
Raubtier Ehrfurcht von den Betrachtenden. Der
bewegte Tierschwanz vermittelt Wachheit in der
Gegenwart, eine Eigenschaft, die für den Tiger
überlebensnotwendig ist. Diese Wildheit der Natur
und der Welt der Tiere manifestiert sich in der
Farbauswahl: warme, kräftige Töne von Gelborange,
Rot und Purpur, die übergehen in violette und
blaue Nuancen. Die überkreuzten Vorderpfoten des
Tigers unterstreichen die thronende Haltung und
vermitteln eine wache Ruhe, die eine Welt der
Tiere hütet. Das Reinschauen in diese Welt ist
im Betrachten möglich, jedoch haben wir keinen
Zutritt: der Tiger ist der Wächter und der König
vor diesem Dschungel, einer bewegten, farbigen
Welt.
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