Home KünstlerInnen Global Animal Law GAL Impressionen Kunstgeschichtliches zu den Werken Impressum
Ein Projekt von Global Animal Law GAL
Beenden
     

Charles Lapicque (1898-1988)

Biografie
Charles Lapicque wird am 6.10.1898 in Theizé (Rhône) geboren. Nach dem 1. Weltkrieg beendigt er seine Ausbildung als Ingenieur, ab 1928 etabliert er sich als Maler. In seiner 1958 erschienen Schrift "Essai sur l'espace, l'art et la destinée" entwirft er die theoretischen Grundlagen seines Werkes. Am 15.7.1988 stirbt Lapicque in Orsay (Essone).

Portrait d'un tigre, 1961, Öl auf Leinwand, 120 x 60 cm
Galerie Nathan, Zürich
In monumentaler Grösse im Vordergrund des hochrechteckigen Bildes platziert, zeigt Lapicque einen Tiger frontal mit gekreuzten Vorderpfoten vor einer farbenprächtigen Wildnis, in die oben Mehrfachbilder mit Gazellen eingeschoben sind. Die Gestalt des Tigers ist in einer Verbindung von Linearem mit Flächigem umgesetzt und weist in der Verwendung der farblichen Warm-Kalt-Kontraste starke Energiegegensätze auf, die mittels Leerstellen auf der weissen Leinwand lichtdurchflutet schwingen. Das kompositorische Stilprinzip der Mehrfachbilder greift auf den Stummfilm zurück, der mit diesem Darstellungsmittel gedankliche Vorgänge und Traumsequenzen einzelner ProtagonistInnen filmisch visualisiert hat. Die Verbindung von figürlicher Darstellung und Abstraktion wird als ein mehrschichtiges Beziehungsverhältnis über die Wirkungsweise der Farbe in Szene gesetzt. Der illusionäre Bildraum ist wie im Kubismus aufgebrochen, die Kohärenz des Figürlichen wie im Expressionismus zerstört, während die orchestrierte Farbigkeit an die Chinoiserien des Rokoko erinnert.

  Wahrnehmungstext von Garda Alexander   Kunstgeschichtliches zum Werk