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Giovanni Segantini (1858-1899)

Biografie
Giovanni Segantini wird am 15.1.1858 in Arco (Italien) geboren und stirbt am 28.9.1899 bei Pontresina. Er verbringt eine äusserst belastende Kindheit in Mailand und findet ab 1886 zuerst in Savognin, später in Maloja zu seinem künstlerischen Thema: der bildnerischen Gestaltung der Natur im hochalpinen Licht. Segantinis Ruhm wird zu Lebzeiten durch zahlreiche Ausstellungen, Auszeichnungen und Werkankäufe gefestigt. Sein unvollendetes, grossformatiges Tryptichon "Werden, Sein, Vergehen" (1896-99) wird an der Pariser Weltausstellung 1900 im italienischen Pavillon gezeigt.

Strickendes Mädchen, 1888, Öl auf Leinwand, 53 x 91,6 cm
© Kunsthaus Zürich
Das Werk ist streng horizontal in einzelne Bildteile gegliedert. Diesen sind entsprechende Farbzonen zugeordnet, die durch unterschiedliche Lichtintensitäten eine materielle Präsenz der Gegenstände evozieren. Als Gegenposition zum Impressionismus erfährt das Auge keine Irritationen mehr über die Auflösung des Bildgegenstandes, sondern über dessen übermächtige und klare physische Präsenz. Die beiden Schafe und das strickende Mädchen sind als Zentralmotiv von einem niedrigen Augenpunkt aus gleichwertig im Hier und Jetzt erfasst. Diese "irdische Perspektive" (Matthias Frehner) deutet die tradierte Symbolik christlicher Provenienz mit den entsprechenden religiösen Anspielungen als einen Säkularisierungsprozess um, der eine weitere motivische Entsprechung - vermittelt durch den Zwischenraum des Zauns - in einer breitformatigen fotografischen Ansicht des Dorfes Savognin findet.

  Wahrnehmungstext von Garda Alexander   Kunstgeschichtliches zum Werk